Von am 27. März 2014

Die Abschiedsfeier im St. Johann
Schaffhausen war gestern in tiefer Trauer. Es war der Tag, an dem die Opfer der Tragödie vom Samstag zur letzten Ruhe gebettet wurden. Die Bewohner unserer Stadt achteten des herrlichen Frühlingstages nicht, ihre Gedanken waren bei den Toten, den unschuldigen Opfern des unseligen Fehlbombardements. Da die meisten Geschäfte von 12 Uhr an geschlossen waren, herrschte in den frühen Rachmittagsstunden feierliches Schweigen in den lieben, alten Gassen unserer Stadt. Um 2 Uhr läuteten die Kirchenglocken der Stadt, des Kantons und der autzerkantonalen Nachbargemeinden den Toten zur ewigen Ruhe.

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Eine große Trauergemeinde hatte sich im St. Johann versammelt, um den Opfern des großen Unglückes die letzte Ehre zu erweisen. Obgleich nur die Angehörigen, Behördemitglieder, Offiziere und Delegationen Zutritt hatten, war die Kirche doch bis auf den letzten Platz besetzt. Um den blumengeschmückten Taufstein hatten der Bundesweibel und die Standes-weibcl, die mit ihren schmucken Mänteln den einzigen Farbakzent in die ernste Versammlung brachten, Platz genommen. Vor dem Taufstein lag ein Kranz in den amerikanischen Farben. Die umflorten Fahnen eines Grenzschutzbataillons und der Scaphusia mit der Fahnenwache bildeten den Hintergrund.
Die städtischen und kantonalen Behörden nahmen in corpore an der Trauerfeier teil. Als Vertreter der Landesregierung waren die Bundesräte Kobelt und Nobs erschienen und als Vetreter des diplomatischen Corps dessen Doyen, der französische Botschafter. Die Armee war durch Oberstkorpskommandant Labhart. Oberstdivlfinär Corbat und Oberstbrigadier Mundtwiler, sowie Oberst Bucher, Oberst Walter Frey, Oberstleutnant Herrmann und Major Weber vertreten. Außerdem hatten alle kantonalen Regierungen und die Städte Zürich, Wiuterthur, St. Gallen, Bern, Genf, Reuenburg, Le Locle und Chaux-de-Fouds Delegationen abgeordnet. Ferner waren Vertreter der Schaffhauser Industrie, des Städteverbandes, des evang.-reformierten Kirchenstandes, der Feuerwehr Schaffhausen und Neuhausen, des Kadettenkorps, der Scaphusia, des Platzkommandos und der Presse erschienen.

Trauerrede von Pfarrer Jotz

Lautlose Stille herrschte, als erhebendes Orgel spiel die Feier einleitete. Nach einer ergreifenden Weise, gesungen durch die vereinigten städtischen Männerchöre, hielt Herr Pfarrer E. Joß die Trauerrede. Er sprach der ganzen Versammlung aus dem Herzen, als er eingangs betonte, daß wir aus tiefer Trauer und Herzeleid im St. Johann zusammengekommen seien. In den Mittelpunkt seiner Betrachtung stellte er das Bibelwort, wonach kein Sperling vom Dache fällt ohne den Willen Gottes. Wir sind da, um uns bewußt zu werden, was eigentlich geschehen ist. Wie ein böser Traum steht das furchtbare Geschehen vor uns, das so viele Menschen aus unserm Kreis gerissen hat. Alle Bevölkerungsschichten und Altersstufen hat das Unheil betroffen: den Mann der Regierung und den Dienstmann, das Kind und den Greis. Die materiellen Schäden können geheilt, das zerstörte kulturelle Gut neu gestaltet werden, aber die getöteten Menschen fehlen, sie sind herausgerissen aus unserer Gemeinschaft.
Wir sind jedoch nicht hier, um zu klagen und anzuklagen, sondern um zu trösten. Die ganze Bevölkerung der Stadt ist bei den Leidtragenden; sie trägt und leidet mit ihnen. Die kantonalen Behörden sind hier, die Vertreter der Kantonsregierungen und des hohen Bundesrates, die gekommen sind, um den Angehörigen der Opfer die Hand zu drücken im Namen des ganzen Schweizervolkes.
Ein höherer Wille hat über den Opfern gewaltet. Wir wollen nicht der Empörung und dem Zorn Raum geben; sie sind schlechte Tröster und verdüstern das Bild nur. Auch die Männer, die das Unglück verursacht haben, standen unter dem Dämon des Krieges. Nicht als Zürnende, sondern als Trauernde wollen wir das ganze Geschehen betrachten. Millionen haben das gleiche Schicksal erlebt. Unsere Stadt und unsere Heimat, ja die ganze Welt blicken in dieser Stunde auf uns. Diese Tage des Unglücks sind für uns zu Tagen der Bewährung geworden. Die Substanz des Lebens, der geistigen Haltung unserer Stadt ist nicht zerstört worden. Leuchtender als je erscheint uns der Wahlspruch Schaffhausens in dieser Stunde: Deus spesnostra est — Gott ist unsere Zuversicht.
Jetzt ist Gott für uns erst recht der Lebendige. Der, welcher der Vater des Lebens war. der ist und bleibt der Vater des Lebens. Wenn wir daran denken, schauen wir nicht mit Leid auf unsere Toten. Christus, der das Wort sprach: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, hat uns gelehrt, daß nicht die Zahl der Tage entscheidend ist, sondern die Erfüllung des Lebens. Nicht Schmerz und Haß, sondern Trauer und Liebe soll zurückbleiben.
Aus dem Glauben an das Wort: „Der Tod ist verschlungen in den Sieg“ schöpfen wir den wahren Trost. Daraus erwächst die Kraft, wieder das Ja zum Leben zu sprechen.
An der gefaßten Haltung der Leidtragenden wird das ganze Schweizervolk Kraft finden für kommende Zeiten, die vielleicht für alle Schweres bringen. An den Gräbern der Opfer legen wir das heilige Gelöbnis ab, daß wir treuer als je, schweizerischer als je sein wollen.

Ansprache von Stadtpräsident Bringolf

Darauf ergriff Stadtpräsident Bringolf das Wort. Zu Beginn seiner eindrucksvollen Ansprache gab er noch einmal einen Ueberblick über den Hergang und die Folgen der tragischen Ereignisse: Fliegeralarm 10.39 Uhr. Drei Geschwader von Flugzeugen überfliegen die Stadt und das benachbarte Gebiet. Das dritte Geschwader, vermutlich von einem bisher unbekannten Jagdflugzeug attackiert, antwortet mit Abwehrfeuer, gibt Signale und wirft Bomben. Wie groß ist die Zahl der Bomben? Genau wissen wir es noch nicht. Bisher haben wir 190 Bombeneinschläge, und zwar Brandbomben, Sprengbomben, Phosphor- und Benzinkanister allein im eigentlichen Stadtgebiete festgestellt. Betroffen von Einschlägen wurden 33 Wohnhäuser, wobei ein Wohnhaus oft mehrere Einschläge ausweist, 16 Fabrik- und Oekonomiegebäude, 41 Höfe, Gärten oder Hausvorplätze. 67 Liegenschaften sind zerstört oder schwer beschädigt. Zahlreiche andere Liegenschaften sind leichter beschädigt. Straßen zeigen Bombentrichter. Sechs Minuten nach dem Fliegeralarm lagen Menschen verletzt und zerfetzt in ihrem Blute, stöhnten Verwundete, teils verschüttet oder eingeklemmt, waren große Teile der Stadt in Brand und gewaltige Rauchwolken überschatteten die heimgesuchten Gebiete. Aus Hellem, nahezu wolkenlosem Himmel haben amerikanische Bomber ihre Last zielbewußt und zielsicher über unsere friedliche Stadt abgeworfen. Dieser schreckliche Krieg hat damit nicht nur an die Tore unserer Stadt gepocht, er hat uns heimgesucht. Er traf eine friedliche, arbeitsame, heimatliebende und für Freiheit und Unabhängigkeit glühende Bevölkerung.
Unser erstes Wort gilt den Angehörigen der 37 Todesopfer, den Angehörigen der zirka 60 Schwer- und Leichtverletzten. Mit ihnen fühlen wir den tiefen Schmerz, den ein einziger Augenblick aufgerissen hat. Der Stadtrat, der Große Stadtrat, die Bevölkerung unserer Stadt, die Bevölkerung unseres Kantons, das ganze Schweizervolk nimmt innigen Anteil am Leid, das Euch, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Euch, Väter, Mütter, Frauen und Kinder getroffen hat. In diesen schweren Stunden seid Ihr nicht allein. Wir alle sind mit Euch. Das ganze Volk unseres lieben Vaterlandes ist bei Euch, fühlt mit Euch, trägt mit Euch allen den Schmerz. In dieser Stunde ist uns auch wie zu keiner andern Zeit dieses Krieges bewußt geworden, wie schwer die Menschheit seit Jahren leidet und wie groß die Zahl der unschuldigen Opfer dieser Katastrophe sein muß.
Besonders schmerzlich trifft es uns, weil unter den Todesopfern, unter den Schwer- und Leichtverletzten keiner ist, den wir nicht persönlich kannten, dem wir vielleicht gestern oder vorgestern noch die Hand drückten, ein gutes Wort gaben oder einen Gruß wechselten. Unfaßbar will es uns scheinen, daß alle diese gestern noch frohen, lebendigen, arbeitsamen Menschen heute ausgelöscht sind oder schwer, vielleicht für das ihnen noch verbleibende Leben dauernd leiden.
Erlauben Sie mir, daß ich namens des Stadtrates und namens des Großen Rates Frau Dr. Schoch, Frau Dr. Stocker, Frau Kantonsrichter Seiler und ihren Kindern und Angehörigen ein besonderes Wort der Anteilnahme ausspreche. Kanton und Stadt haben unter den Opfern Mitarbeiter an verantwortungsvollen Stellen zu beklagen. Ihre Dienste werden wir nie vergessen.
Schwerwiegend sind auch die Schäden, welche unsere liebe Vaterstadt betroffen haben. Unser schönes Schaffhausen ist teilweise verwüstet, verraucht, zertrümmert. Jahrzehntelange Arbeit ist in wenigen Minuten das Opfer der Vernichtung geworden.
Unsere Anteilnahme gehört auch allen, die vor den Trümmern ihrer Werke, die oft Werke ihres Lebens gewesen sind, stehen. Mit vereinter Kraft werden wir dieses sinnlose Wirken der Kräfte der Zerstörung wieder aufbauen. Dazu sind wir entschlossen, und werden keinen Augenblick versäumen. Entschlossen sind wir auch, den die Schreckensminuten überlebenden Opfern, Arbeiterinnen und Arbeitern, Gewerbetreibenden und Handwerkern, Arbeitgebern mit allen uns verfügbaren Kräften beizustehen.
108 Wohnungen sind unbewohnbar geworden. Die Wohnungsnot, die unsere Behörden seit Jahren mit Unterstützung unseres Volkes bekämpften, hat sich dadurch verschlimmert und stellt neue Ausgaben. Den Obdachlosen ist in dieser Stunde, aber auch in der Zukunft jede Hilfe gesichert. Allen muß und wird geholfen werden.
Unsere Stadt durste in diesen Tagen erfahren, daß es eine freundeidgenössische Solidarität gibt. Sie ist kein leeres Wort. Sie ist Wirklichkeit. Die oberste Landesbehörde, das Armeekommando, alle in unserer engeren und weiteren Heimat haben sie uns nicht nur in Worten, sondern durch die Tat bewiesen, und sind bereit, sie auch weiter zu beweisen. Aus tiefstem Herzen danken wir allen ohne Ausnahme, die uns in diesen Tagen durch ihre Anteilnahme und ihre Hilfe den Glauben an unsere Heimat, an unser Volk und an unser gemeinsames Vaterland, der nie erschüttert war, vertieften und unzerstörbar machten.

Stadtpräsident Bringolf betont aber auch, daß Schaffhausen einen Rechtsanspruch aus Wiedergutmachung der materiellen Schäden durch die Macht, welche sie angerichtet hat, erhebe. Als die Katastrophe über unsere Stadt hereinbrach, begann auch schon die Hilfe und der Kampf gegen das Unheil. Unser Dank allen, die daran beteiligt waren, ist groß und Worte reichen nicht aus, um ihn auszudrücken. Wir danken unserer Luftschutzorganisation, unserer Feuerwehr, wir danken unserer Polizei, unserer Kriegsfürforge, wir danken den Feuerwehren aus der nahen und weiteren Nachbarschaft, aus unserm Kanton und aus den benachbarten Kantonen, wir danken besonders auch der Armee, Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten. Sie haben durch ihren selbstlosen, keine Opfer scheuenden Einsatz unsere Stadt vor einer noch größeren Katastrophe bewahrt. Unser Volk, seine Organisationen und seine Behörden haben gegenüber dieser Prüfung sich standhaft gezeigt. Was in jahrelanger Arbeit in unzähligen Uebungen vorbereitet wurde, hat in den vergangenen Tagen die Feuerprobe bestanden.

Ansprache von Regierungspräsident Wanner

Als letzter Redner sprach Regierungspräsident Traugott Wanner. Der vergangene Samstag hat über viele Familien Trauer und Leid gebracht. Er hat nicht nur die Stadt Schaffhausen, sondern den ganzen Kanton und unser weiteres Vaterland in Trauer versetzt. Bis ins Innerste erschüttert stehen wir an den Gräbern der Opfer. Im Namen des Regierungsrates und der Kantonalen Behörden spricht der Redner den Angehörigen das herzliche Beileid aus. Mit tiefstem Erbarmen gedenken wir auch der zahlreichen Verletzten. Unsere aufrichtige Teilnahme gilt auch denen, die um Hab und Gut gekommen sind.
Besonders gedachte auch Regierungspräsident Wanner derer unter den Opfern, die im Dienst des Staates gestanden hatten, nämlich Regierungsrat Dr. Schoch, Kantonsrichter Emil Seiler, Kantonstierarzt Gottfried Stocker, Max Hug, Akzessist am Kantonsgericht, der Polizeigefreiten Wanner und Hauser und der Pedellin der Rat-hauslaube, Frau Magdalena Meier.
Regierungsrat Dr. Schoch ist am 1. Dezember 1938 in den Regierungsrat eingetreten als Nachfolger von Dr. Schärrer. Mit jugendlichem Eifer und großer Arbeitskraft hat er sich in die neuen Ausgaben als Erziehungs, Gewerbe- und Militärdirektor hineingearbeitet. Sein letztes großes Werk war die Schaffung des Kantonalen Lehrlingsgesetzes. Als Militärdirektor war Dr, Schoch da wohl unserer Soldaten ein besonderes Anliegen. Mit seinen Kollegen verband ihn ein schönes Verhältnis. Auch wenn die Meinungen auseinander gingen, achtete er die Ueberzeugung der andern.
Kantonsrichter Seiler hat sich als Präsident der Bauernpartei um unser Landvolk große Verdienste erworben. Wir danken ihm für alles, was er als Kantonsrichter und Kantonsrat unserm Staat gegeben hat.
Kantonstierarzt Stocker war ein Mann von hervorragender Tüchtigkeit, dessen sachkundigen Rat wir schmerzlich vermissen werden.
Max Hug, der als Akzessist am Kantonsgericht tätig war, gab zu den schönsten Hoffnungen Anlaß. Die Kantonspolizeigefreiten Fritz Hauser und Karl Wanner haben ihren Dienst immer mit großer Gewissenhaftigkeit versehen. Frau Magdalene Meier war unermüdlich als Pedellin des Rathauses tätig.
Aller Toten gedenken wir mit Liebe; wir werden ihr Gedächtnis in Ehren halten. Wenn sie noch reden könnten, würden sie uns zurufen: „Wirket, solange es Tag ist, es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.“

Mit Orgelspiel und dem Vortrag „von „O mein Heimatland“ wurde die erhebende Feier geschlossen.

Letzte Ehrung im Waldfriedhof

Zu einem letzten traurigen Gang sammelten sich die Leidtragenden und die Behördevertreter im Waldfriedhof vor der Kapelle. Unter den dumpfen Klängen eines Bataillonspiels bewegte sich der Trauerzug zur Grabstätte, für die ein lichter nach Süden sich öffnender Platz ausgewählt worden war. Buchen, Tannen und Birken umsäumen die hufeisenförmig angelegte letzte Ruhestätte der 24 Opfer, deren Angehörige sich für die Beisetzung in einem Gemeinschaftsgrab entscheiden konnten.
Sehr zahreiche Kränze schmückten die Gräber. Der Bundesrat ließ einen Kranz niederlegen. Der Stadtrat von Schaffhausen ehrte alle Verunglückten mit einem Kranz, der Regierungsrat die Beamten, die der Kanton verloren hat. Kranzspenden des Territorialkommandos, von Ständen und Städten, von Verbänden, Firmen und Vereinen bezeugten die Teilnahme des ganzen Landes.
Der Feier wohnten die Bundesräte Kobelt und Nobs, die hohen Vertreter der Armee und zahlreiche der Delegationen bei, die sich zur Abdankung im St. Johann eingefunden hatten, sowie die kantonalen und städtischen Behörden. Zu ihrem Beginn legten Soldaten eines Grenzschutzbataillons drei Kränze der Grenzbrigade nieder und entboten den Toten den letzten Fahnengruß. Geistliche evangelischer, katholischer und christkatholischer Konfession nahmen die kirchliche Bestattung vor, und trösteten die Trauernden, die in standhafter Haltung ihre Blicke in das Grab ihrer entrissenen Angehörigen hefteten. Stille Minuten strichen langsam vorüber, in denen jeder seinen eigenen Gedanken nachging. Durch die Bäume blaute ahnungslos der Himmel, an dem die Wolken ruhelos dahinwanderten…
Trauermusik der Stadtmusik, die damit zugleich ihrem toten Ehrenpräsidenten Dr. G. Schoch die letzte Ehre erwies, beendete die Feier.
Der Waldfriedhof, der in schweren Zeiten des Weltkrieges die ersten Verstorbenen auf nahm, birgt nun in seiner Ruhe und seinem Frieden eine Grabstätte, die den Leidtragenden ein Ort ihres Herzens und des trauernden Gedenkens der ganzen Bevölkerung eine Stätte der Erinnerung an Tage des Schreckens, aber auch an Tage ihres mithelfenden und mitfühlenden Zusammenschlusses sein wird, der dem gestrigen Trauertag seine erhebende Ruhe und Weihe gab.

Die Anteilnahme des Schweizervolkes

In diesen Tagen des Leides hat unsere schwergeprüfte Stadt in geradezu überwältigender Weise die Anteilnahme und Sympathie des ganzen Schweizervolkes erfahren. Von allen Seiten wurde uns nicht nur in Worten, sondern auch in Taten helfende Solidarität entgegengebracht. Schaffhausen ist von diesen Kundgebungen des Mitgefühls tief beeindruckt. Die Zeichen freundeidgenössischer Hilfe mehren sich stündlich. Von einer allgemeinen schweizerischen Sammlung wird aber Abstand genommen, denn darüber besteht lein Zweifel, daß der Rechtsanspruch der Betroffenen erfüllt werden wird. Alles, was nun an Spenden eingeht, alles was man dem schönen spontanen Helfenwollen zu danken hat, gilt als zusätzliche Hilfe. Die „NZZ“ vertritt die Meinung, daß sich Zürich damit nicht zufrieden geben dürfe, sondern durch eine öffentliche Sammlung eine „Zürcherspende“ ermöglichen sollte. Zürich, das mit Schaffhausen durch so viele kulturelle Bande verknüpft sei, müsse der Grenzstadt, die so viele Kulturwerte unwiderbringlich verloren hat, gerade bei diesem kulturellen Wiederaufbau behilflich sein.
Am Dienstag, dem eigentlichen Trauertag unserer Stadt, haben zu Ehren unserer Toten von 14 bis 14.15 Uhr auch in Zürich, Winterthur und St. Gallen die Glocken geläutet.
Der Thurgauer Grosse Rat hat beschlossen, den Behörden von Stadt und Kanton Schaffhausen und den Angehörigen der Opfer das tiefste Beileid auszusprechen. Einstimmig und ohne Diskussion wurde weiter der Beschluß gefaßt, der Stadt Schaffhausen zur Linderung der Not 10,000 Fr. zu überweisen.
Die Regierungen der Kantone Luzern, Solothurn und Baselland haben beschlossen, der Stadt Schaffhausen je eins Spende von 5000 Fr. zu übermitteln. Die Schwyzer Regierung hat 3000 Fr. übermittelt.


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